Raphael Pils – der zielstrebige Topathlet

Seit der Gründung 2009 ist Raphael Pils Teil des Team Extreme Bike Sports. Bereits als 15-jähriger war Raphael äußerst professionell und hatte klare Ziele vor Augen. Er war von An-fang an bereit, seine Leidenschaft für den Sport gemeinsam mit dem Team zu leben und hart für den Erfolg zu arbeiten. Diese Einstellung zahlte sich schnell aus und mit seinen Erfolgen trug Raphael maßgeblich zum Erfolg des Teams bei. Als mehrfacher Deutscher Meister, dreifacher Junioren-Europameister und zweifacher Junioren-Weltmeister ist Raphael der bis dato erfolgreichste Juniorenfahrer im Trialsport und der erfolgreichste Teamfahrer. Seit der Saison 2013 greift er international in der Elite-Klasse an und versucht trotz beruflichen Einschränkungen ganz vorne dabei zu sein. Für die Saison 2014 hat er sich hohe Ziele gesteckt, für die er im Winter hart gearbeitet hat.

Neun Fragen an Raphael:

Was hast du dir für die Saison 2014 vorgenommen?

Dieses Jahr visiere ich meine erste Podiumsplatzierung bei den Worldcups an, nachdem ich letztes Jahr in Pra Loup und Antwerpen nur knapp daran gescheitert bin. Außerdem möchte ich bei der EM in Polen und der WM in Norwegen unter die Top 5 fahren.

Beim ersten Worldcup in Polen warst du mit Platz 6 diesem Ziel bereits sehr nahe. Wie zufrieden warst du mit deiner Leistung?

Die Qualifikation und das Halbfinale waren sehr einfach, im Finale gab es dann viele hohe und weite Sprünge. Leider habe ich derzeit noch etwas Trainingsrückstand aufgrund einiger krankheitsbedingter Ausfälle und konnte gerade im Finale noch nicht mit den Topfahrern mithalten. Meine Sicherheit ist aber bereits da und auch mit dem Druck konnte ich gut umgehen. Der 6. Platz im ersten Worldcup ist auf jeden Fall zufriedenstellend und eine gute Ausgangslage.

Am Wochenende gehst du als Titelverteidiger bei der Deutschen Meisterschaft an den Start. Was erhoffst du dir von den Wettkämpfen in Neuburg?

Abwechslungsreiche Sektionen, gute Stimmung, schönes Wetter und jede Menge Spaß :). Ich habe mich wie jedes Jahr gut vorbereitet und freue mich auf die Chance, den 3. Titel in Folge gewinnen zu können. Vor 2 Jahren konnte ich bereits meinen ersten Elitetitel in Neuburg gewinnen. Dieses Jahr wird es aber sicherlich sehr spannend werden. Lokalmatador Lucas Krell ist ebenfalls top fit und hat beim Worldcup mit Platz 8 überzeugt. Wir sind zwar gute Freunde, aber ich denke wir werden uns ein spannendes Duell liefern. Gerade für die Zuschauer wird dies sicherlich sehr spannend werden und ich denke unser Sport kann von so spannenden Wettkämpfen und Duellen um den Sieg nur profitieren.

Was wird dein Highlight diese Saison werden?

Mein erstes kleines Highlight war meine Reise nach Shanghai im Mai, wo ich tolle Shows fahren durfte. Klares Highlight im Hinblick auf die Wettkamp-Saison ist in diesem Jahr die WM in Norwegen, wo unser ganzes Team endlich mal wieder vertreten ist. Ich freue mich schon jetzt, mit den Jungs einen tollen Trip zu erleben.

Wie vereinst du Beruf und Sport? Bleibt da noch Zeit für andere Freizeitaktivitäten?

Um Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen bedarf es sehr viel Disziplin und auch Verzicht auf Freizeit. Außerdem braucht man einen toleranten Arbeitgeber, den ich zum Glück mit Heidelberger Druckmaschinen AG habe! Ein großes Dankeschön auf diesem Weg. Was Freizeitaktivitäten angeht, versuche ich diese so zu wählen, dass ich auch einen Nutzen für meinen Sport habe. Darunter fallen vor allem Mountainbiken und Joggen. Zum Relaxen schaue ich gerne ein paar Filme, aber viel Zeit dazu bleibt leider nicht.

Wie hoch ist dein wöchentliches Trainingspensum?

Zusätzlich zu meiner 35-Stunden-Arbeitswoche, trainiere ich 25 Stunden in der Woche. Ne-ben dem Trialtraining gehören dazu vor allem auch Ausdauer- und Krafttraining.

Worauf bist du in deiner jetzigen Karriere am meisten stolz?

Natürlich machen mich meine Erfolge schon sehr stolz, anderseits freue ich mich aber auch einfach einen tollen Sport gefunden zu haben, der mir persönlich sehr viel gibt. Ich habe mit meinem Team nicht nur Partner sondern echte Freunde fürs Leben gefunden, die die gleiche Leidenschaft haben wie ich. Das schweißt zusammen und macht auch unseren Erfolg möglich, denn jeder weiß, für was er täglich hart arbeitet.

Trainingstechnisch bist du durch die Beratung im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar sowie die optimalen Trainingsbedingungen im Fitnesspark Pfitzenmeier optimal auf-gestellt. Inwieweit hat dich diese Zusammenarbeit in deinem Training weitergebracht?

Ohne diese Zusammenarbeit wäre ich ganz klar nicht auf diesem Level, auf dem ich mich jetzt bewege. Erfolg ist planbar, jedoch gehören dazu vor allem gut ausgebildete Trainier, die was von ihrem Handwerk verstehen und individuell auf den Athleten eingehen können. Ein großes Dankeschön geht hier an Thomas Mrohs, Christian Thomas, Daniel Bukac und Helmut Müller, die mich immer tatkräftig unterstützt haben bzw. es noch tun.Übrigens sollte ein gutes Krafttraining nicht nur dafür ausgelegt sein hoch und weit zu sprin-gen, sondern auch lange gesund zu bleiben!! Auch eine Erkenntnis, die ich gelernt habe und mittlerweile sehr zu schätzen weiß. Ebenso ist Geduld und Vertrauen ein großer Faktor.Ich kann jedem Sportler nur raten: sucht euch die richtigen Trainer und Mentoren und nutzt den offenen Dialog. Es gibt verschiedene Wege zum Erfolg, es gilt den individuell richtigen zu finden.

Was wünschst du dir für die Zukunft des Trialsports?

Auch wenn unser Sport nicht so populär ist, sollte es Athleten, die einen Leistungsgedanken verfolgen, ermöglicht werden, diesen auszuleben. Hierbei geht es vor allem um die Anerken-nung und die finanzielle Unterstützung. Ich sehe noch einiges an Nachholbedarf bzgl. der Akzeptanz bzw. der Förderung der Leistungen von Seiten der Vereine, regionalen sowie na-tionalen und internationalen Verbände. Ich als Sportler versuche stets mein Bestes zu geben und würde mich freuen, wenn dies sich auch von Seiten der Funktionäre honoriert werden würden. Die Zukunft des Trialsports muss dahin gehen, dass vermehrt kostendeckend gear-beitet werden kann. Für viele externe ist es verwunderlich, aber es ist leider immer noch Tat-sache, dass es für Spitzenleistung im Trial keinerlei Preisgelder gibt und die Teilnahme an der WM ein Verlustgeschäft ist. Mir ist bewusst, dass man durch den Trialsport nicht reich werden kann, was auch nicht mein Anspruch ist, aber es sollten auch die Chancen genutzt werden, um vorhandene Missstände aufzuarbeiten und den Trialsport weiter zu entwickeln, denn Potential ist sicherlich genug vorhanden.

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