Dominik Oswald – der erfolgreiche Youngster

Seit 2011 gehört Dominik zum Team Extreme Bike Sports und profitiert von den langjährigen Erfahrungen und der professionellen Betreuung des Teams. Trotz seiner jungen Jahre demonstriert Dominik sowohl national als auch international seine Stärke und sein Können. Seine erste internationale Saison im Jahr 2013 krönte Dominik mit dem Gewinn der Junioren-Europameisterschaft sowie seinem 7. Platz in der Worldcup Gesamtwertung. Beachtlich ist dieser Erfolg, wenn man bedenkt, dass Dominik gleich bei seinem ersten Worldcup Platz 5 belegen konnte und sich im Gegensatz zur Welt- und Europameisterschaft im Worldcup mit Elitefahrern messen muss. Auch diese Saison will Dominik wieder international angreifen und er ist dabei auf einem guten Weg in Raphaels Fußstapfen zu treten. Ein erstes Ausrufezeichen setzte er bei den ersten drei Läufen zur Süddeutschen Meisterschaft, die er allesamt gewinnen konnte und gleichzeitig Baden-Württembergischer Meister wurde.

Neun Fragen an Dominik:

In wenigen Tagen findet die Deutsche Meisterschaft in Neuburg an der Donau statt. Als doppelter Titelverteidiger bei den Junioren kannst du dich der Favoritenrolle nicht entziehen und wirst sicherlich der Gejagte sein. Bist du schon nervös und was erhoffst du Dir von der DM in Neuburg?

Ziel ist es ganz klar die DM Titel zu verteidigen. Aber ich denke es wird so schwer werden wie nie zuvor. Der Lokalmatador Sebastian Krell hat mit dem Sieg im Viertelfinale des Worldcups gezeigt, wie fit er ist und wird auf dem heimischen Gelände nur schwer zu schlagen sein. Ich freue mich schon jetzt auf ein spannendes Duelle und ich denke gerade für die Zuschauer wird es richtig interessant werden. Da die komplette DM an einem Wochenende stattfindet, fehlt mir zudem die Zeit, mich speziell auf die 26“ Wettkämpfe vorzubereiten. Auch hier wird es spannend werden. Ich habe jedoch nichts zu verlieren und versuche mich nicht unter Druck zu setzen, dann läuft das schon.

Du hast am Wochenende als 10ter nur knapp den Einzug ins Finale beim Worldcup verpasst. Wie zufrieden warst du mit deiner Leistung?

Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden. Ich hab gesehen, dass ich auch diese Saison wieder gut mit den älteren Fahrern mithalten kann und die nötige Power für die hohen Hindernisse habe. Natürlich ärgert man sich über die 5 unnötigen Strafpunkte, die den Einzug ins Finale gekostet haben, aber es gilt nach vorne zu schauen und es beim nächsten Worldcup besser zu machen.

Hast du eigentlich ein schlechtes Gewissen, wenn du im Worlcup und den nationalen Wettkämpfe besser als deine älteren Teamkollegen abschneidest?

Nein. Bei uns im Team herrscht kein Konkurrenzkampf, auch wenn Raphael, Matthias und ich in der gleichen Klasse fahren. Wenn doch, motiviert dieser Konkurrenzkampf uns nur gegenseitig und wir profitieren alle davon. Jeder versucht besser zu sein als der Teamkollege, um sich so gegenseitig weiter nach oben zu pushen. Natürlich muss der Eine oder Andere dann auch mal einen nicht ganz so netten Kommentar schlucken ;-)

Erste Worldcup-Saison und gleich Top 10. Was ist das für ein Gefühl schon im ersten internationalen Jahr mit den Stars mitzumischen, die früher deine Vorbilder waren?

Nach dem ersten Worldcup 2013 in Heubach war dies ein etwas verwirrendes und realitätsfremdes Gefühl, als „kleiner Junge“ sofort bei den Vorbildern mitmischen zu können. Ich war wirklich sehr überrascht von mir selbst. Nachdem ich auch beim zweiten Worldcup gut abschnitt, war der Ehrgeiz in mir geweckt, eine tolle Saison zu fahren sowie meine Erfolge zu bestätigen und ich steckte mir das Ziel am Ende der Saison die Top 10 zu erreichen. Am Ende ist mir das gelungen, da nie den Spaß am Fahren verloren habe und ich mich einfach tierisch gefreut habe, wenn es endlich wieder losging.

Hast du keine Angst bzw. spürtest du keinen Druck vor den Wettkämpfen?

Nein, ich versuche Wettkämpfe immer als gutes Training zu sehen und denke daran, dass ich die Hindernisse im Training auch schaffe, um mir nicht unnötig Druck zu machen. Zu dem steht für mich in meiner zweiten internationalen Saison hauptsächlich der Spaß am Fahren im Vordergrund sowie die Vorfreude, tolle Menschen zu treffen und vor allem Erfahrungen fürs Leben zu sammeln, die unbezahlbar sind. Ich habe keine Angst zu versagen und falls doch, geht es danach auch irgendwie weiter. Ich bin noch jung und habe ein starkes Team um mich. Vor allem meine Teamkollegen Thomas, Matthias und Raphael nehmen mir viel Last ab und kennen mich teilweise besser als ich selbst. Meine Motivation ist groß und ich bin neugierig was kommt. Zu verlieren habe ich nichts, von daher kann es losgehen.

Du hast im September 2013 deine Ausbildung angefangen. Wie schaffst du es trotz des Berufs auf so einem hohen Level zu fahren?

Auch wenn die Zeit jetzt begrenzter ist als in der Schulzeit und man nach der Arbeit doch körperlich platt ist, findet man immer Zeit fürs Training, wenn man es wirklich will. Zudem kann ich während dem Training auch sehr gut abschalten und in meine eigene Welt eintauchen. Ich denke es ist wichtig, den Spaß am Training nicht zu verlieren und jedes Mal aufs Neue zu spüren, wie besonders Trial ist.

Was sind deine Ziele für die Saison 2014?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht an die Erfolge des letzten Jahres anknüpfen will. Ich bin Titelverteidiger der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft, diese Titel gilt es natürlich zu verteidigen. Die Konkurrenz ist groß, ich freue mich auf tolle und vor allem spannende Wettkämpfe. Zudem steht im Sommer meine erste offizielle WM an. Ich war vor drei Jahren bei Raphaels erstem WM Sieg dabei, ein unglaubliches Ereignis. Dieses Jahr habe ich die Chance und will diese natürlich auch nutzen. Mein Team und auch mein Verein haben mich die letzten Jahre unheimlich tatkräftig unterstützt. Mit einem guten Ergebnis will ich ihnen ihr Engagement auf jeden Fall zurückzahlen. Ich bin bereit.

Wie hast du dich auf die kommende Saison vorbereitet?

Ich habe den Winter über 2-mal pro Woche im Fitnessstudio trainiert und einen speziell für mich ausgearbeiteten Trainingsplan von Thomas Mrohs durchgearbeitet. Auch wenn es teilweise pure Quälerei war und ich ihn manchmal dafür verfluchte, komme ich unheimlich fit aus dem Winter. Es ist faszinierend, wie sich geplante Effekte passend zur Saison zeigen und ich meine Sprunghöhen regelmäßig steigern kann. Zudem merke ich auch, dass mein Körpergefühl besser wird und das ausgewogene Training mich vor Verletzungen schützt.
Das nötige Techniktraining habe ich in meiner kleinen Halle durchgeführt. Mit meinem aktuellen Leistungsstand bin ich bis auf wenige Ausnahmen sehr zufrieden. Eine davon ist meine Roller Technik, da herrscht noch Nachholbedarf.

Was ist das Geheimnis deines Erfolges?

Das Geheimnis ist recht simpel: Ich versuche nie den Spaß an der Sache bzw. dem Trialsport zu verlieren. Außerdem will ich mich ständig weiter verbessern und auch aus schlechteren Ergebnissen lernen. Zudem ist es für mich enorm wichtig, Menschen um mich herum zu haben, denen ich voll und ganz vertrauen kann und die wissen, welche Tipps ich brauche. Auch wenn das jetzt komisch klingt, wissen diese Leute besser was ich kann als ich selbst bzw. sind weniger überrascht über meine Leistung. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an das Team Extreme Bike Sports, den MSC Münstertal, meine Familie, meine Freundin und allen, die mir immer die Daumen drücken. Ohne Euch wären diese Ergebnisse und Erfolge nicht möglich und ich weiß diese Unterstützung sehr zu schätzen.

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